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Scheunenfund

Einen echten Scheunenfund zu machen, davon träumt wohl jeder der sich für alte Fahrzeuge interessiert. Dafür muss man aber viel Glück haben und immer die Augen offen halten 🙂 – Oder man klettert in alten verlassenen Häusern herum, wovon es wohl überall genügend gibt. Auch bei uns, und ich klettere gerne ich solche Häuser 🙂

Und wie es so kommt liegt dort oft einiges an interessanten Dingen herum, die für die Vorbesitzer keinen Wert mehr hatten als sie das Haus verließen, oder doch einen Wert hatten und gerade deshalb aufbewahrt wurden… bis dann alle Bewohner verstorben waren und sich keiner mehr um deren Anwesen kümmerte…

Und so habe ich vor längerem mein erstes selbstgefundenes Rad heimgebracht 🙂 Es stand im Windfang eines abbruchreifen kleinen Bauernhauses in der Oststeiermark, das Haus ist schon seit Jahrzehnten verlassen. Neben vielen anderen „Schätzen“, z.B. einem Holzschlitten, Gasmaskenbehälter, alten und schönen Bierflaschen und einem Ofen zerrten wir das Rad heraus, packten es ein, brachten es nach Hause und begannen es erstmal zu reinigen.

Und siehe da, ein Steuerkopfschild kam zum Vorschein, eine Ätzung am oberen Rahmenrohr wurde freigelegt und es war klar: ein Steyr Waffenrad aus den 30er Jahren! Damals mein erstes Waffenrad mit Ätzung. Eigenartig am Rad war dass die Rahmennummer, über welche man ein Steyr Waffenrad sehr genau datieren kann, eindeutig weggefeilt worden war – ein Hinweis dass dieses Rad wohl einmal gestohlen wurde und der neue, unrechtmäßige Besitzer nicht wollte dass man dahinterkam (Räder wurden früher beim Verkauf mit der Rahmennummer registriert – stand dann oft auf der Rechnung drauf).

Die Gabel war leicht verbogen und das ganze Rad war gleichmäßig stark verrostet, aber komplett. In der Werkstatt habe ich es dann komplett zerlegt, alle Teile gut gesäubert, die Gabel repariert, den Rahmen von grobem Rost befreit und dann mit Rostumwandler vorsichtig behandelt (dadurch bekommen Stellen ohne Lack wieder eine dunkle, schwarze Oberfläche), hab noch fehlende Teile ersetzt und einiges getauscht und fertig war das gute Stück 🙂

Keine Rahmennummer!

Jetzt fährt es in der Nähe seines Fundortes wieder seine Runden.